MetallerInnen konfrontierten Bundestagskandidaten mit Gewerkschaftspositionen

„Wer nicht wählt, wird trotzdem regiert“ IG Metall Erfurt und Nordhausen luden Bundestagskandidaten zum Wahlforum

02.09.2017 | Am Samstag, den 02. September hat die IG Metall die Kandidaten der demokratischen Parteien zu einem Wahlforum nach Sömmerda ins Volkshaus eingeladen. Dazu hat die Gewerkschaft eigens die Delegiertenversammlungen der Geschäftsstellen Erfurt und Nordhausen einberufen. In Form einer Schnellfragerunde stellten sich Roberto Kobelt, B90/Grüne, Martina Renner, Die Linke, Johannes Selle, CDU und Christoph Matschie, SPD den Fragen der Metallerinnen und Metaller. Der Kandidat der FDP, Thomas Kemmerich war trotz Terminzusage nicht erschienen.

In jeweils fünf Themenblöcken zu den Schwerpunkten, Arbeitsmarkt, Gesundheit, Rente, Europa und Infrastruktur wurden den Kandidatinnen und Kandidaten einzeln und getrennt auf den Zahn gefühlt. In einer abschließenden Diskussionsrunde im Plenum diskutierten die Gewerkschafter mit den Parteivertretern Zukunftsfragen wie bspw. den industriellen Wandel in der Automobilindustrie und dessen Folgen auf die Beschäftigten, die bevorstehende Digitalisierung von e-Gouvernement bis Industrie 4.0 und selbstverständlich mögliche Regierungskonstellationen anhand inhaltlicher Positionen der antretenden Parteien.

Bernd Spitzbarth, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Erfurt und Nordhausen sagte im Fazit zu der Veranstaltung: "Das übergeordnete Motto dieses Tages lautete, wer nicht wählt, der wird trotzdem regiert. Dies vor Augen sieht sich die IG Metall einem Transformationsprozess gegenüber, der in den nächsten Jahren weite Teile des gesellschaftlichen Lebens von der Arbeit bis zur öffentlichen Daseinsfürsorge erfassen wird.

Wer heute glaubt, der Wahlkampf sei langweilig und längst entschieden, der hat sich noch nicht ausreichend mit den Positionen der Parteien auseinandergesetzt. Wir stehen heute vor einem Scheideweg, wie wir künftig zusammen arbeiten und leben wollen. Diese Bundestagswahl dreht sich in allen ihren Facetten um die soziale Frage. So überspielen einige Parteien ihr Vorhaben des Abbaus von sozialen Standards mit Nischenthemen und gaukeln den Wählern Scheindebatten vor.

 Die Metallerinnen und Metaller stellten heute klar, dass mit ihrer Stimme nur jemand rechnen kann, der das Miteinander in der Gesellschaft fördert und Politik für die Mehrheit der Menschen macht. Die sozialen Sicherungssysteme und der Schutz von Arbeitnehmerschutzrechten stehen dabei im Focus. Einen als Bürokratieabbau getarnten Rückbau von Sozialleistungen oder auch die Überblendung von arbeitsmarktpolitischen Reformvorhaben durch Debatten um die innere Sicherheit erteilten die Teilnehmenden eine klare Absage.

Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter wählen soziale Gerechtigkeit und stellen sich gegen Ausgrenzung und Altersarmut. Die Kolleginnen und Kollegen haben heute deutlich gemacht, was sie erwarten und wem sie ihre Stimme geben werden. Wir wollen einen gerechten Generationenvertrag und keinen Generationenkrieg."

Von: kjb

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