Zukunft des Erfurter Generatorenwerks

Siemens Kraftwerkssparte – IG Metall sieht Licht und Schatten in der jüngsten Entscheidung des Aufsichtsrats

08.05.2019 | Am Dienstag, den 07. Mai hatte der Aufsichtsrat von Siemens beschlossen die Kraftwerksparte des Konzerns in eine eigenständige Gesellschaft auszugliedern. Die neue Gesellschaft soll in Form einer Aktiengesellschaft entstehen, deren Anteile direkt in Form eines „spin off“ an die bisherigen Aktionäre ausgegeben werden. Etwaige Auswirkungen auf die derzeit knapp 600 Beschäftigten im Generatorenwerk Erfurt sind derzeit noch nicht absehbar. Die Erfurter Betriebsräte und Vertrauensleute der IG Metall informieren die Beschäftigten ab Donnerstag früh vor Schichtbeginn ab 05:30 Uhr mit einem Infostand vor dem Werkstor.

Am 21. November 2017 protestierten über 2.500 Menschen gegen die Pläne des Konzerns das Erfurter Generatorenwerk zu verkaufen. Foto: IG Metall Erfurt

Der Aufsichtsrat ist mit seiner Entscheidung zu einem "spin off" dem Vorschlag der Arbeitnehmervertreter im Gremium gefolgt. Damit werden Bestrebungen zu einem möglichen Verkauf der Kraftwerksparte nicht weiterverfolgt.

"Die nun getroffene Entscheidung ist für die Beschäftigten im Generatorenwerk die deutlich bessere Option, als der Verkauf an etwaige Mitbewerber, deren Interesse nie am Erwerb zusätzlicher Produktionskapazitäten lag, sondern wohl eher das Ziel einer Marktbereinigung verfolgt haben dürften. Das die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat den Vorstand überhaupt überzeugen konnten, Verkaufsabsichten nicht weiterzuverfolgen, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern der Erfolg der IG Metall.

Nun gilt es, in den anstehenden Verhandlungen Haltelinien für die Beschäftigten einzuziehen. Sie sind beispielsweise der Verbleib in der Tarifbindung und auch die vollumfängliche Weiterzahlung der betrieblichen Altersvorsorge für uns nicht verhandelbar", so Ilko Vehlow, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Erfurt und Betreuer des Siemens-Generatorenwerkes.

In der Vergangenheit haben die Metallerinnen und Metaller immer wieder unter Beweis gestellt, dass sie in der Lage sind, um ihre Arbeitsplätze zu kämpfen aber auch durch Innovationen und Erschließung neuer Geschäftsfelder das Werk zukunftsfähig ausrichten zu können.

"Mit Blick auf das Potenzial der Kolleginnen und Kollegen vor Ort wird mir um die Zukunft des Erfurter Generatorenwerkes nicht Bange. Die Ausgliederung bietet auch die Chancen, sich losgelöst von Margenvorgaben und Konzernumlagen der Siemensmutter durchaus am Markt behaupten zu können. Ob dies gelingt werden die kommenden Jahre zeigen. Nunmehr konzentrieren wir uns auf die Verhandlungen zu den anstehenden Betriebsänderungen", so Vehlow abschließend. 

Von: kjb

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