14.06.2019 | Am 11. Juni fand in Schwerin die fünfte Gesprächsrunde zur Angleichung der Arbeitszeiten in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie statt. Wer auf eine Lösung gehofft hatte, wurde enttäuscht.
Die Arbeitgeber haben sich nicht bewegt. Nun verbleibt nur noch ein knappes Zeitfenster bis Ende Juni für eine Lösung.
Die IG Metall hat am 11. Juni ein konstruktives und tragfähiges Konzept für die Verkürzung der Arbeitszeit präsentiert:
Für unterschiedliche Modelle in den Betrieben gibt es einen klaren tariflichen Rahmen. Wenn es keine Einigung der Betriebsparteien gibt, greift eine verbindliche Regelung der Arbeitszeitabsenkung nach dem Manteltarifvertrag.
Arbeitszeitangleichung mit betrieblichen Lösungsmöglichkeiten und unterschiedlichen Geschwindigkeiten
Betriebliche Modelle bedürfen der Zustimmung der Tarifvertragsparteien.
Damit ist die IG Metall den Arbeitgebern deutlich entgegengekommen. Mit den Vorschlägen würden wir betriebliche Flexibilität für die Einführung der 35-Stunden-Woche ermöglichen, aber auch sicherstellen, dass bei den Mitgliedern der IG Metall tatsächlich die Verkürzung der Wochenarbeitszeit ankommt.
Auch mit weiteren Vorschlägen haben wir Kompromissbereitschaft gezeigt, zum Beispiel durch Optionen für einen vorübergehenden Ausgleich des reduzierten Arbeitszeitvolumens. Auch dabei wollen wir sicherstellen, dass die Arbeitszeitverkürzung bei den Beschäftigten ankommt. Auf der Arbeitgeberseite sind immer noch keine Ansätze einer Lösungsorientierung erkennbar: Sie haben alle Vorschläge der IG Metall abgelehnt.
Am 19. Juni ist betrieblicher Aktionstag in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: Friedenspflicht heißt nicht, diese Provokation der Arbeitgeberverbände stillschweigend hinzunehmen.