Tarifbewegung für die Metall- und Elektroindustrie nimmt Fahrt auf

„Es geht ums Geld für gute Arbeit“

04.06.2022 | Die IG Metall Mitte startet in die Tarifbewegung für die rund 400.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen. Die 219 Mitglieder der Tarifkommissionen haben am Donnerstag, den 02. Juni 2022 in Mainz die Debatte über die Forderung begonnen. Die Beschäftigten-Befragung unter dem Motto „Deine Tarifbewegung, Deine Meinung“ läuft noch bis Ende Juni. Seither haben sich rund 30.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Bezirk Mitte daran beteiligt.

Stefan Mogk, BR-Vorsitzender von Schuler in Erfurt bringt die Positionen seiner Kolleginnen und Kollegen in die Debatte ein. Foto: Mario In der Au

Worum es in der anstehenden Tarifbewegung für die Metall- und Elektroindustrie gehe, sei schnell auf den Punkt gebracht, sagte Jörg Köhlinger, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall Mitte zum Auftakt der Tarifkommissionssitzung: „Es geht ums Geld für gute Arbeit.“ Das durchzusetzen sei aber in der von den Auswirkungen der Pandemie und des russischen Angriffskrieges geprägten aktuellen Situation kein Selbstläufer. Zumal der Umbau der industriellen Produktion deutlich dynamischer verlaufe als noch vor wenigen Monaten. „Die Metallerinnen und Metaller werden für ihre Interessen aktiv streiten müssen. Verzicht steht auch vor dem Hintergrund des enormen Anstiegs der Energiepreise nicht im Drehbuch der IG Metall.“

Köhlinger betonte, dass die hohe Inflation, insbesondere die gestiegenen Energiepreise, auch die Unternehmen belasteten und die Sanktionen gegenüber Russland Auswirkungen auf die Produktion hätten. Hinzu käme die Null-Covid-Strategie der Volkrepublik China, die zu erheblichen Störungen der Lieferketten führe. Dennoch seien die Auftragsbücher voll und viele Unternehmen, wie beispielweise die Automobilhersteller, hätten Rekordgewinne eingefahren und Dividenden ausgeschüttet. Von dieser positiven wirtschaftlichen Lage wollten auch die Beschäftigten profitieren. „Die Aufgabe der Politik ist es, beschäftigtenorientierte und flankierende Maßnahmen gegen die Inflation zu ergreifen. Die Entlastungspakete reichen nicht aus. Der Gas- und Strompreis muss gedeckelt werden und die Spekulationsgewinne müssen abgeschöpft werden.“

Am 30. Juni werden die Tarifkommissionen im Bezirk Mitte über die Forderung entscheiden. Der Vorstand der IG Metall wird am 11. Juli die Debatten der regionalen Tarifkommissionen bündeln und endgültig beschließen. Die erste Tarifverhandlung mit der Mittelgruppe sowie dem Arbeitgeberverband in Thüringen soll im September stattfinden. Die Entgelttarifverträge laufen zum 30. September aus, die Friedenspflicht endet am 28. Oktober 2022.

Hintergrund:

Der IG Metall Bezirk Mitte umfasst die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Thüringen. Die Metall- und Elektroindustrie in Mitte gliedert sich in fünf Tarifgebiete: Hessen, Rheinland-Rheinhessen, die Pfalz, das Saarland und Thüringen. Die Arbeitgeberverbände der westlichen Tarifgebiete verhandeln als Mittelgruppe gemeinsam mit der IG Metall. Mit dem Arbeitgeberverband in Thüringen verhandelt die IG Metall separat Tarifverträge. Von den Tarifverträgen der Metall- und Elektroindustrie profitieren rund 400.000 Beschäftigte in den vier Bundesländern.

Weitere Infos:

Das Flugblatt zur Sitzung der Tarifkommission stellen wir hier zum Download und weiteren Verteilen in den Betrieben bereit.

Von: kjb

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