Transformation der Industrie

Arbeitgeber und Politik müssen Verantwortung nachkommen: Schuler Pressen GmbH zukunftsfest aufstellen

15.08.2019 | Im Rahmen seiner Sommertour „Besser mit Tarifvertrag“ besuchte Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen am 15. August die Schuler Pressen GmbH in Erfurt. Empfangen wurde er von Standortleiter Jürgen Geulen, dem Betriebsratsvorsitzenden Bernd Ludwig und weiteren Betriebsratsmitgliedern. Gemeinsam mit Ilko Vehlow, Geschäftsführer der IG Metall Erfurt sprach er über die aktuelle Situation im Unternehmen und am Standort Erfurt.

3.v.r.: Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Bezirks Hessen-Thüringen; Foto: DGB Hessen-Thüringen

"Seit 100 Jahren gibt es nun den Standort Erfurt von Schuler Pressen. Leider schlägt sich die unsichere Lage des Transformationsprozesses in der Automobilbranche auch hier gnadenlos nieder. Kunden halten Investitionen zurück, was sich in fehlenden Aufträgen niederschlägt. Deswegen sollen in Erfurt knapp 100 Arbeitsplätze abgebaut werden, um Kosten zu sparen. Statt Forschung und Entwicklung wieder am Standort zu etablieren, neue Sparten zu recherchieren und die Beschäftigten mit einem langfristigen Konzept der Neuaufstellung des Betriebes abzusichern, agiert die Geschäftsführung mit geplantem Stellenabbau. Menschen zu entlassen, kann nicht die Lösung sein. Es zeigt die Hilfs- und Ideenlosigkeit der Geschäftsführung und des Managements."

Hier zeige sich einmal mehr, dass die verlängerte Werkbank kein nachhaltiges Konzept ist. "Die Arbeitgeber müssen jetzt ihrer Verantwortung nachkommen, das Unternehmen zukunftsfest aufzustellen und seine Beschäftigten zu schützen. Im Übrigen ist es dabei nicht die schlechteste Idee, auf die Expertise und die Erfahrungen der Beschäftigten zurückzugreifen", so Rudolph.

Vehlow unterstrich anlässlich des Termins noch einmal die Position der IG Metall: "Schuler braucht eine Strategie für den industriellen Wandel. Trends wie beispielsweise "BigData" vermissen wir heute völlig in einem möglichen Zukunftskonzept des Arbeitsgebers. Der geforderte Stellenabbau wird mit der IG Metall und dem Betriebsrat nur sozialverträglich zu machen sein. Dazu haben wir erste Vorschläge gemacht. Wir sind bereit unseren Teil zur Neuausrichtung des Konzerns beizutragen. Dies jedoch nicht über Verzicht auf erkämpfte Leistungen. Wenn wir dem Arbeitgeber einen Vorschuss oder auch einen Kredit von Arbeitnehmerseite gewähren, so verlangen wir Sicherheiten und auch einen klaren Plan über die Rückzahlung. IG Metall und Betriebsrat stehen Verhandlungen zur "Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Arbeitsplätze offen gegenüber.

Von: kjb

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