08.05.2019 | Die IG Metall hat mit ihren Vertrauensleuten bei Schuler Pressen in Erfurt am Mittwoch-Vormittag mit einer Aktion der Beschäftigten vor der Werkshalle ein deutliches Signal zur Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden gesetzt. Mit einer Unterbrechung der Produktionsabläufe versammelten sich um 11:00 Uhr circa 100 Beschäftigte der Frühschicht für eine knappe halbe Stunde vor dem Werkstor zu einer Foto-Aktion hinter einem Transparent der IG Metall.
Stefan Mogk, stellv. Vorsitzender des Betriebsrats bei Schuler in Erfurt und Mitglied der Hintergrundkommission der IG Metall in den Tarifverhandlungen sagte: "Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund dafür, uns die Absenkung der Arbeitszeit auf das Westniveau vorzuenthalten. Meine Kolleginnen und Kollegen leisten keine schlechtere Arbeit, sondern im Gegenteil. Wir haben uns gleiche Tarifstandards verdient, es wird Zeit, dass wir sie uns nun endlich erkämpfen. Die Forderung der Arbeitgeberseite die Absenkung der Arbeitszeit mit einem Streikverzicht von 10 Jahren zu verknüpfen und die IG Metall auszuboten, in dem die Entscheidung über die Art und Weise der Absenkung nur betrieblich festgelegt wird, ist für uns nicht zu akzeptieren. Das provoziert eine Verschärfung des Tarifkonfliktes."
"Mit uns wird es keinen Deal geben, wenn die Arbeitgeber versuchen, über die Absenkung der Arbeitszeit andere gesetzte Tarifstandards durch die Hintertür zu schleifen. Unsere Kolleginnen und Kollegen fordern zu recht gleiche Arbeitsbedingungen wie im Westen. Dies ist volkswirtschaftlich sinnvoll und gesellschaftspolitisch der richtige Weg. 30 Jahre nach dem Fall der Mauer sind gleiche Arbeitszeiten in Ost wie West eine Frage der Gerechtigkeit." so Ilko Vehlow, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Erfurt.