Siemens

Verkauf abgewehrt – Zukunft gestalten

26.09.2018 | Viele Proteste waren in der Siemensgruppe erforderlich, um die geplanten Standortschließungen und Verkäufe zu verhindern. Nach dem Abschluss des Interessenausgleichs für die deutschen Siemensstandorte müssen alle Werke bei Siemens Einschnitte bei den Beschäftigten hinnehmen. Das war nach den Planungen des Konzerns (3.400 Stellen in Deutschland zu streichen) nicht anders zu erwarten.

Foto: IG Metall Erfurt

Foto: IG Metall Erfurt

Auch für das Werk in Erfurt bedeutet dies, dass über die kommenden Jahre knapp 200 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen. Betriebsbedingte Kündigungen wird es genau so wenig geben wie den damals angestrebten Verkauf. Für Mario In der Au, Betriebsratsvorsitzenden beim Generatorenwerk in Erfurt, heißt das: „Dieses Ergebnis ist auf der einen Seite schmerzlich, da wir nach heutigem Stand mittelfristig 200 Arbeitsplätze verlieren. Dass es dabei zu keinen betriebsbedingten Kündigungen kommt, ist ein Erfolg den sich die Belegschaft in vielen Protestaktionen hart erkämpft hat. Mit der Neuausrichtung für das Werk in Erfurt gilt es nun mit der Geschäftsleitung den Stellenabbau klug zu planen, so dass wesentliche Teile unseres Know-Hows erhalten bleiben und wir den Prozess der Neuausrichtung erfolgreich begleiten können. Hier sehen wir Siemens und die Standortleitung in der Verantwortung, belastbare Zukunftskonzepte zu erstellen.“ Bernd Spitzbarth von der IG Metall sieht den Abschluss mit teilweise gemischten Gefühlen, blickt aber zuversichtlich in die Zukunft: „Unser wichtigstes Ziel war es, den Verkauf und damit die mittelfristige Schließung des Standortes zu verhindern. Es standen praktisch knapp 600 direkte Arbeitsplätze auf dem Spiel. Das haben wir dank der Geschlossenheit der Belegschaften bei Siemens erreicht. Damit bleibt das Generatorenwerk fester Bestandteil des Siemenskonzerns und in einer starken Interessensvertretung eingebunden. Dass uns unser 'Kind', der Einstieg in die Zukunftstechnologie der Windsegmentfertigung, nicht zugestanden wurde, macht uns schon Sorgen. Auf der anderen Seite werden nun Mittel bereitgestellt, um die im Werk produzierten Generatoren weiter entwickeln zu können, was auch als eine Chance für das Werk zu sehen ist."

Von der Bundespolitik erwartet Spitzbarth mehr Klarheit und ein Bekenntnis zu den erneuerbaren Energien, z. B. bei Wind. "Hier haben wir ausreichende Kompetenzen, die wir jederzeit aktivieren können,“ so Spitzbarth. Dass bei Siemens in Erfurt weiterhin gezielt ausgebildet wird, sehen In der Au und Spitzbarth als wichtigen Baustein für die Zukunft, in deren Gestaltung wir uns weiter aktiv einbringen werden.

Von: jz

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