Tower Automotive Artern

IG Metall weitet Warnstreiks aus - Starkes Signal der Beschäftigten

22.02.2017 | Nachdem in den vergangenen Wochen keine Annäherung zwischen der Geschäftsleitung der Tower Automotive in Artern und der IG Metall erzielt werden konnte, sind die Warnstreiks nun am Samstag, den 18. Februar, in eine weitere Runde gegangen.

"Für den Betriebsrat und die Belegschaft ist klar, dass Verhandlungen über die tariflichen Verbesserungen der Arbeits- und Entgeltbedingungen nur mit der IG Metall zu führen sind", sagt Andreas Lyson, Betriebsratsvorsitzender am Standort Artern. Ebenso deutlich ist das Signal der gesamten Belegschaft an die Geschäftsführung: Sie ist erneut in den Ausstand getreten und ab 14 Uhr haben bei Tower alle Anlagen gestanden.

"Wir fordern die Geschäftsführung auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Unser Ziel ist es, den Haustarifvertrag mit deutlichen Angleichungsschritten an das Niveau des Flächentarifvertrages der Metall- und Elektroindustrie Thüringen fortzuschreiben", so Bernd Spitzbarth, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Nordhausen und Verhandlungsführer.

Spitzbarth verwies außerdem auf den Tarifabschluss bei Metallumform im unweit entfernten Leinefelde. Nach einem neunstündigen Verhandlungsmarathon hatte die IG Metall mit der Geschäftsleitung dort erst am Vortag eine weitere stufenweise Angleichung der Entgelte sowie die Einführung einer Altersteilzeitregelung vereinbart, ohne dass es Druck durch Arbeitskampfmaßnahmen geben musste.

Zum Hintergrund bei Tower: Ende 2016 wurde der bestehende Haustarifvertrag bei Tower Automotive in Artern gekündigt, mit dem Willen der Beschäftigten, das Vertragswerk weiter in Richtung Flächentarifvertrag zu verbessern. Dieses Vorgehen steht im Widerspruch zur Einstellung der Geschäftsleitung, die Tarifbindung zu verlassen und keine weiteren Verhandlungen mit der IG Metall zu führen. Das fehlende Verhandlungsangebot der Geschäftsführung führte bereits zu drei Warnstreiks.

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